„Meisterwerke der Freundschaft“ – Konzert in der Margarethenkirche
Am Samstag, dem 23. April um 19 Uhr wird in der Margarethenkirche zu Kierspe (Kirchplatz 1) ein Kammerkonzert stattfinden, das sich mit Werken von Mozart und Weber den ersten Meisterwerken der Gattung Klarinettenquintett widmet. Gleichzeitig ist es das Debut eines neugegründeten, hochkarätigen Ensembles, das sich zusammengefunden hat, um sich speziell dem reichen Repertoire für diese Besetzung zu widmen.
Als erstes Werk steht Mozarts 1789 komponierte A-Dur-Quintett, KV 581 auf dem Programm. Seine Entstehung verdankt es der engen Freundschaft Mozarts mit Anton Stadler, dem führenden Virtuosen auf der damals noch in der Entwicklung befindlichen Klarinette. Nicht ohne zärtlichen Spott wurde Stadler vom Komponisten häufig „Riebisgesicht“ (=Johannisbeergesicht) genannt, da dieser seinen weithin gerühmten, besonders sanglichen Klarinettenton wohl nicht ohne sichtbare Anstrengung hervorbrachte. Jedenfalls schuf Mozart für seinen Freund das erste Werk überhaupt für die Besetzung Streichquartett plus Klarinette und bei den ersten Aufführungen dürfte der Komponist selbst an der Bratsche mitgewirkt haben. Mozart gelang ein Meisterwerk, das man mit Fug und Recht als eine der schönsten musikalischen Freundschaftsgaben der Musikgeschichte bezeichnen kann und das fortan Maßstäbe setzte.
In ähnlich enger und humorvoller Freundschaft waren rund 20 Jahre später auch Carl Maria von Weber und der Klarinettist Heinrich Baermann verbunden, was erneut Anlass für eine außergewöhnliche Komposition werden sollte. Das Instrument war inzwischen weiterentwickelt worden und die neue Klappentechnik machte eine noch größere Geläufigkeit möglich. Weber nutzt diese virtuosen Möglichkeiten vollumfänglich aus und schuf mit seinem Quintett op. 34 ein überbordend spielfreudiges, abwechslungsreiches Werk mit gut kalkulierten Effekten, das zurecht oft als „kleine Oper“ bezeichnet wurde.
Das neugegründete „Araja-Quintett“ besteht aus dem Klarinettisten Andreas Hermanski, Johannes Gehring und Anna Trukhina an den Violinen, Anna-Louise Bougie an der Bratsche und dem Cellisten Roland Nitsch. Die jungen Musikerinnen und Musiker studieren bzw. studierten ihre Instrumente an der Essener Folkwang Universität der Künste, der Kölner Musikhochschule und dem „Conservatoire de Lausanne“ und können allesamt auf vielfältige Erfahrungen als Solisten, Orchester- und Kammermusiker zurückgreifen. Nun haben sie sich aus kollegialer Freundschaft und Liebe zum wunderbaren Repertoire für ihre Besetzung zusammengetan, um voller Elan, Inspiration und Spielfreude aufzuspielen.
Der Eintritt zum Konzert in der Margarethenkirche ist frei, die Musizierenden bitten jedoch um großzügige Spenden, als Beitrag zur Finanzierung ihres Projekts.